Projekt „Annen zeigt Gesicht”: Berührende Zeitzeugenberichte aus der Ukraine
Das Projekt „Back To The Future - Annen zeigt Gesicht“ stellt in persönlichen Interviews Menschen vor, die im Zuge des Krieges aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind. Sie berichten unter anderem über das Leben in der Ukraine und den Tagen vor dem unmittelbaren Kriegsbeginn.
Insgesamt zwölf Menschen haben sich bereit erklärt, sich fotografisch porträtieren zu lassen und über ihre persönlichen Erlebnisse zu berichten. Das Ergebnis wird ab dem 24. November auf Plakaten an verschiedenen Standorten im Stadtteil Witten-Annen zu sehen sein. Gleichzeitig sind die auf Plakaten gedruckten Porträts mit QR-Codes versehen, die zu den jeweiligen Interviews führen.
Bei den Interviews flossen oftmals Tränen
Die Berichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geben eindrucksvolle und sehr persönliche Einblicke in den Lebensalltag in der Ukraine und die Tage vor Kriegsbeginn. Zudem wird über wichtige Fragen zur Demokratie gesprochen. Ideengeberin ist die Fotografin Dana Schmidt, die damit die Integrationsagentur des Deutschen Roten Kreuzes inspirierte. Daraus entwickelte sich eine Kooperation mit dem deutsch-ukrainischen Verein Wolja e.V., der Integrationsagentur des DRK und dem Stadtarchiv Witten.
Geleitet wurden die Interviews und das Projekt von Sebastian Schopp, Leiter der Integrationsagentur des DRK in Witten: “Die Interviews waren sehr emotional und die Geschichten so berührend, dass auch bei mir zeitweise die Tränen flossen.“ Auch die Übersetzerin Nataliya Koshel zeigte sich ergriffen: „Jeder Satz hat weh getan zu übersetzen. Aber es war gut, die Interviews ohne Zensur durchführen zu können.“
Ziel des Projekts
Die Berichte der Zeitzeugen und Zeitzeuginnen konnten durch das Projekt dokumentiert und nun einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Sie geben einen intensiven Einblick in das Leben der Geflüchteten und bringen somit der Wittener Stadtgesellschaft das Erlebte aus der Ukraine näher. „Sie helfen zudem, uns wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken, dass Werte wie Freiheit oder auch Frieden, nicht selbstverständlich sind.“, erläutert Carolin Lindinger, Geschäftsführerin und Vorständin beim DRK Witten. Neben dem Aushang der Plakate im Stadtteil Annen können Institutionen wie Schulen oder andere öffentliche Einrichtungen die Ausstellung beim DRK Witten ausleihen. Die Interviews finden sich auch auf der Webseite des DRK unter https://www.drk-witten.de/annen-zeigt-gesicht. Dort sind auch die Berichte von Nadiia (52), die vor dem Beschuss der Russen aus Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine floh. Sie lebt seit fünf Monaten in unserer Stadt und in ihrer Stimme schwingt eine Mischung aus Traurigkeit und Erleichterung: „Witten ist deutlich ruhiger und immer so friedlich.“